Wie schenkst und empfängst Du Liebe?
Hast Du schon einmal von den fünf Sprachen der Liebe gehört? Es ist noch gar nicht all‘ zu lange her, dass ich ihnen zum ersten Mal begegnet bin. Doch das Wissen, das ich daraus zog, hat mein Leben sehr bereichert und verändert und das in vielerlei Hinsicht, sodass ich dieses Thema heute mit Dir teilen möchte. Denn: Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie wir Menschen unsere Liebe in Beziehungen ausdrücken? Dass es sehr verschiedene Wege gibt, seinem Gegenüber Zuneigung und Anerkennung zu schenken? Und dass es hin und wieder sein kann, dass unsere Lebenspartnerinnen und -partner uns über alles lieben und meinen, es uns auch zu zeigen, doch wir deren Sprache der Liebe gar nicht verstehen oder kennen?
Der Paarberater Gary Chapman hat fünf Sprachen der Liebe erkannt und definiert, die wir Menschen in Beziehungen sprechen. Kennst Du Deine Liebessprache schon? Here we go:)
Finde Deine Sprache der Liebe heraus
Das Konzept der „5 Love Languages“ wurde erstmals Anfang der 1990-er Jahre publik, als der weltberühmte US-amerikanische Paartherapeut Gary Chapman sein gleichnamiges Buch auf den Markt brachte. Immer wieder hatte er in seinen Beratungen festgestellt, dass es in Beziehungen Missverständnisse und Probleme gab, weil sich Partnerinnen und Partner nicht gesehen und gewertschätzt fühlten. Dabei mangelte es nicht etwa an intensiven Gefühlen füreinander. Vielmehr kommunizierten die Paare schlichtweg aneinander vorbei, weil sie im Bereich der Liebe unterschiedliche Sprachen sprachen. So identifizierte er fünf Languanges, die die Menschen nutzen, um in Beziehungen ihre Liebe auszudrücken. Und wer um die eigene weiß und idealerweise auch um die des Partners oder der Partnerin oder auch anderer geliebter Menschen, kann die Beziehungen bereichern, Missinterepreationen vorbeugen oder sogar ein drohenes Aus der Verbindungen verhindern.
1. Sprache: Lob und Anerkennung
Wer diese Love Language nutzt, schenkt seinem Gegenüber in Beziehungen sehr viel Wertschätzung, Anerkennung und Lob. Es können noch so kleine Dinge sein, die den Liebenden auffallen. Sie haben kein Problem damit, ihre Bewunderung zu äußern und ihr Lob und ihre Dankbarkeit mitzuteilen.
2. Sprache: Geschenke und Aufmerksamkeiten
Wer diese Sprache der Liebe spricht, legt ganz besonderen Wert auf Geschenke, die von Herzen kommen. Dabei geht es in der Regel nicht um den materiellen Wert, sondern um die Geste. Darum, sich Gedanken zu machen, sich vielleicht sogar eine Überraschung zu überlegen oder einfach sehr viel Kreativität in die Gestaltung fließen zu lassen. Dem Geschenke-Typ geht das Herz auf, wenn er oder sie in Beziehungen mit kleinen Aufmerksamkeiten große Freude bereiten kann und dem Gegenüber vielleicht einen unausgesprochenen Wunsch erfüllt.
3. Sprache: Hilfsbereitschaft und Taten
Menschen, die auf diese Weise ihre Liebe zeigen, helfen, wo sie nur können. „Brauchst Du etwas?“ „Kann ich Dir etwas abnehmen?“ „Benötigst Du Unterstützung?“ „Womit kann ich Dir etwas Gutes tun?“ Diese Sätze gehen ihnen leicht über die Lippen und die folgenden Taten sind Beweise ihrer Liebe. Helfen ist für sie eine Selbstverständlichkeit, die Liebesdienste ein Ausdruck ihrer Gefühle für den Partner oder die Partnerin.
4. Sprache: Gemeinsame Zeit
Diese Sprache der Liebe fußt auf Zweisamkeit und signalisiert: Ich nehme mir Zeit für Dich, die wir exklusiv verbringen und der ich Dir meine ganze Aufmerksamkeit schenke. Wir verbringen Momente, die nur uns gehören – ganz gleich ob bei einem Spaziergang, einem Frühstück, einer Aktivität oder in einem Gespräch.
5. Sprache: Körperliche Berührungen
Wer zu diesem Typus zählt, drückt die eigene Liebe zum Beispiel über Zärtlichkeiten oder Umarmungen aus. Berührungen wiegen in diesem Fall mehr als die bloßen Worte „Ich liebe Dich!“ Ob sich an der Hand halten, ein Kuss auf die Stirn, zärtlich über das Haar streichen oder den Rücken massieren – neben dem eigentlichen Liebesakt gibt es hier unzählige Wege, seine Sprache der Liebe zum Ausdruck zu bringen.
Weniger Konflikte und mehr Gewahrsein
Kannst Du für Dich erkennen, welche und welcher Mix dieser fünf Sprachen Dir entspricht? Und möglicherweise auch, welchem Typus Dein Partner oder Deine Partnerin angehört? In meinem Augen kann durch ein Verständnis für diese verschiedenen Ausdrucksformen der Liebe ein ganz neues Lebensgefühl entstehen. Denn zum einen können wir viel mehr sehen, wie oft unser Partner oder unsere Partnerin eigentlich die Liebe für uns äußert, ohne dass wir es in der Vergangenheit überhaupt gemerkt haben. Außerdem lernen wir viel über uns selbst. Denn: Die Love Language, in der wir senden, ist häufig auch die Sprache, in der wir selbst gerne Liebe empfangen möchten. Und außerdem können wir auch alte Wunden heilen. Denn: Vielleicht haben Dich Menschen in der Verganheit wirklich geliebt, obwohl davon nichts bei Dir angekommen ist. Und das nur, weil sie möglicherweise eine andere Sprache der Liebe gesprochen haben als Du?!
Bringe Bewusstsein in Deinen Ausdruck der Liebe – auch zu Deinen Kindern
In jedem Fall lohnt es sich einmal, sich dieser Love Languages bewusst zu werden – auch im Bezug auf unsere eigenen Kindern. Chapman hat dazu ein weiteres Buch herausgebracht – „Die fünf Sprachen der Liebe für Kinder.“ Er geht wie auch bei den Erwachsenen davon aus, dass jedes Kind eine ganz bestimmte „Muttersprache“ der Liebe versteht und spricht. Und wenn wir diese kennen, ist sehr viel gewonnen. Für das spätere Leben der Kleinen, aber auch für die gegenwärtige Beziehung zu unserem Nachwuchs. Denn so gehst Du auf Nummer sicher, dass Dein Sohn oder Deine Tochter am Ende nicht auf einem anderen völlig anderem Kanal empfängt als Du sendest und umgekehrt. Und ein Blick auf die Liebessprache aller anderen wichtigen Menschen in unseren Leben kann natürlich auch nicht schaden;)
Es ist schön, wenn Du aus diesem Beitrag etwas für Dich mitnimmst und Du wieder viele mehr Freude und Spass beim Lieben und geliebt werden empfinden kannst. Ich danke Dir in jedem Fall, dass Du hier bist, den Blog liest und heute geht ganz viel Liebe von mir an Dich raus.
Fühle Dich geherzt!
Deine Wiebke