Wenn das Unmögliche möglich wird
Ich möchte heute eine persönliche Erfahrung mit Dir teilen, die mich selbst gelehrt hat, wieder an Wunder zu glauben und die mich bis heute darin bestärkt, niemals einfach so aufzugeben. Denn das Besondere an der Geschichte ist: Das Wunder kam zu mir, als die Chancen rational gesehen eigentlich auf Null standen; als die Zeit gegen mich lief und als ich mein großes Ziel gedanklich schon unter Tränen verabschiedet hatte.
„Und wenn Du etwas ganz fest willst, dann wird das gesamte Universum dazu beitragen, dass Du es auch erreichst.“
(Paulo Coelho in „Der Alchimist“)
Dat Klärchen-Wunder
Nach meinem Studium bewarb ich mich an einer renommierten Journalistenschule in Köln. Die Plätze waren wie die Jahre zuvor stark begrenzt, die Bewerberzahl hingegen riesengroß. Doch mit meinen Bewerbungsunterlagen schaffte ich es tatsächlich in die 2. Runde und wurde für die nächste Etappe des Auswahlverfahrens nach Köln eingeladen.
Sehr aufgeregt und gleichzeitig voller Vorfreude fand ich mich schließlich mit ca. 30 anderen Journalistenanwärterinnen und -anwärtern auf einem Wochenmarkt in der Domstadt wieder. Wir allesamt hatten ein- und dieselbe Aufgabe gestellt bekommen: Innerhalb kürzester Zeit DAS Reportagethema zu finden und es später zu Papier zu bringen. Doch schnell musste ich feststellen, dass es nicht die leichteste aller Aufagben war. Denn außer dem aktuell mies laufendem Geschäft, hatten die Obst- und Gemüsehändler nicht wirklich etwas zu berichten und keines der Interviews hatte mich wirklich überzeugt. So setzte ich mich schließlich deprimiert auf eine Treppenstufe und sagte der Schule innerlich „Adieu!“ Ich merkte, wie in mir die Verzweiflung aufstieg und mir vor Enttäuschung die Tränen in die Augen rannen.
Wenn Du es selbst gar nicht glauben kannst
Doch plötzlich hörte ich neben mir an einem Kiosk eine ältere Frau sagen: „Einen Express, ein Mal dat Rätsel und wie immer eine Tüte englischen Weingummi, bitte.“ „Jetzt oder nie“, dachte ich. Und das Bachegfühl stimmte. Die zarte Frau mit Dauerwelle stellte sich als „dat Klärchen“ vor. Eine Trümmerfrau, die den Stadtteil nach dem Krieg wieder mitaufgebaut hatte und die an wirklich jedem Markttag auf den Wilhelmplatz zu finden war. Alles, was sie anhatte, war auf dem Wochenmarkt erstanden. Nur ihre Ohrringe nicht. Die waren ein Greschenk ihres verstorbenen und über alles geliebten Ehemannes gewesen. Ich durfte Klärchen eine Weile bei ihren Erledigungen begleiten und sie berichtete mir währenddessen von ihrem Leben, ihren Erfahrungen und sie nahm mich in ihre Welt.
Wenn wir aufmerksam sind, können Wunder wahr werden
Am Ende war es eine herzensgute Frau, ein wirklich anrührende Geschichte und ein Erlebnis, das mich gelehrt hat, niemals einfach aufzugeben. Ich bekam schließlich den Platz an der Jouranlistenschule, den ich mir wirklich tief in meinem Inneren herbeigesehnt und für dessen Tests ich Tage und Nächte lang gebüffelt hatte.
Möge Dich diese Geschichte inspirieren, für Deine Träume loszugehen, wieder an das unmöglich Erscheinende zu glauben und in kniffligen Momenten nach einem „Klärchen-Wunder“ Ausschau zu halten. Denn eins ist sicher: Wenn etwas für Dich bestimmt ist, es Dir und Deinem Wachstum dient und Dein Herz danach ruft, wird es sicher kommen.
„Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder.“
(Henry David Thoreau)
Ich danke Dir, dass Du da bist und freue mich über Deine Gedanken, Impulse und Erfahrungen mit Deinen persönlichen Wundern.
Fühle Dich geherzt!
Deine Wiebke